Erhöhte Dieselnachfrage begünstigt alternative Antriebe

Seit dem Jahr 2000 wird in der Bundesrepublik erstmalig mehr Diesel als Benzin verkauft. In den letzten 20 Jahren hat sich die Erzeugungsstruktur an Mineralölprodukten dahingehend geändert, dass sich der Anteil an Diesel annähernd verdoppelt hat, während alle anderen Erzeugnisse abgenommen haben. Diese Problematik wird im Allgemeinen als „Dieselization“ bezeichnet.

Was zunächst nur ein Problem darstellt, kann allerdings auch als Chance gesehen werden, alternative Antriebe und Effizienzsteigerung zu forcieren. So kann ein Teil der Dieselproblematik durch sparsamere und effizientere Dieselmotoren als auch durch Hybridmodelle abgefangen werden. Darüberhinaus werden in Zukunft auch so genannte Biokraftstoffe eine immer wichtigere Rolle in der Treibstoffversorgung spielen. Momentan können bis zu 10 Vol.-% Bioethanol dem Otto-Kraftstoff beigemischt werden und 6 Vol.-% Biodiesel dem herkömmlichen Diesel. Damit gelten die Mischungsverhältnisse als ausgereizt. Eine weitere Ausdehnung von Biokraftstoffen ist deswegen ohne weiteres nicht möglich. Daher wird im Moment an den Biokraftstoffen der 2. Generation geforscht. Diese sollen auch höhere Mischungsverhältnisse ermöglichen.

Eine weitere adäquate Lösung des Problems liegt darin, die fiskalischen Anreize abzuschaffen. Dieseltreibstoff wird mit 18 Cent weniger pro Liter besteuert. Das hat jüngst auch die EU von der Bundesregierung gefordert. Der Wegfall der Subventionen für Vielfahrer würde wiederrum sparsamen Hybridmodellen wie dem Toyota Prius zugutekommen. Durch den Wegfall der Subvention auf Diesel würde auch endlich auf dem Gütertransportsektor ein Umdenken in Richtungen alternativen Antrieben erfolgen. Bisher setzt kaum ein Speditionsunternehmen auf alternative Antriebe. Die gesteigerte Nachfrage nach Hybridmodellen oder Gasfahrzeugen würde wiederrum der Forschung und Entwicklungen im Bereich der alternativen Antriebe zugute kommen.

Gegenwärtig scheint diese Entwicklungen die Halter von Dieselfahrzeugen noch nicht sonderlich zu interessieren, wie man an den Verkaufszahlen erkennen kann. Das kann sich schlagartig ab einem bestimmten Preis für einen Liter Diesel aber schnell ändern. Denn Eins ist sicher, aufgrund dieser Entwicklungen wird der Preis an der Zapfsäule für Diesel eher steigen als sinken.

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