Auto-Experte Professor Willi Diez sieht die auf dem deutschen Markt erhältlichen Elektroautos eher als “grünes” Werbe-Werkzeug und nicht als Klimaschützer. Für Firmen und Behörden als deren Hauptabnehmer seien diese Fahrzeuge unter den jetzigen Marktbedienungen und angesichts von Stückzahl “in homöopathischen Größenordnungen” in erster Linie eine gute PR”, sagte der Professor vom Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen gegenüber dem “Greenpeace Magazin”.
Auch der Greenpeace-Experte Wolfgang Lohbeck ist dieser Meinung. Man macht zwar sehr viel Werbung mit den umweltbewussten Elektroautos, doch bedenke man woher der Strom kommt, weiß man das unterm Strich ein CO2-Ausstoß von 92 Gramm besteht. Diese Werte haben auch moderne Verbrennungsmotoren. Um wirklich ein Klimafreundliches Autos zu besitzen müsste der Stromer mit zertifiziertem Öko-Strom bedankt werden. Diesen könnte man zum Beispiel durch Windkraft erzeugen. Hier hätte man laut Lohbeck einen CO2-Ausstoß von fünf Gramm pro Kilometer.
Die Zielvorgabe der Bundesregierung von einer Million in Deutschland zugelassenen Elektroautos bis 2020 glaubt keiner der Experten wirklich. Als Grund dafür wird angegeben, “Elektroautos sind noch unverhältnismäßig teuer und sie rechnen sich rein betriebswirtschaftlich einfach nicht.”
Auch was die Reichweite betrifft, ist man eher skeptisch. “Bezahlbare Akkus mit 500 Kilometer Reichweite wird es nicht geben“, sagte Werner Tillmetz vom Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg. “Das rein elektrische Fahrzeug ist ein Stadtfahrzeug und nicht mehr”.