Nun doch, Elektro-Rallye-Autos dürfen bei Rally’s mitfahren und es wird auch eigene Wertungen geben.
Der Steyrer Unternehmer Andreas Schenner will den Sport mit Elektro-Rennautos revolutionieren.
Deren Herzstück ist ein von Schenner entwickeltes Batteriesystem (r2-ress) samt mobiler Ladestation.
Die Produktion für das Batteriesystem soll noch heuer anlaufen, spätestens im Sommer will man in der österreichischen Meisterschaft aufmischen. Als Fahrer konnte Rallye-Weltmeister Manfred Stohl gewonnen werden. Ebenso innovativ wie das Fahrzeug-Konzept ist die Finanzierung. Kleinanleger können sich mit Beträgen von 100 bis 5.000 Euro über die Plattform Crowdcapital beteiligen – und sich sogar einen Platz als Beifahrer sichern.
Über das Projekt von Stohl Racing und dem E-Rallye-Peugeot haben wird schon berichtet.
Crowd-Investoren dürfen im Wagen Platz nehmen
Privaten Investoren werden für Einlagen ab 100 Euro und bis maximal 5.000 Euro auf der Plattform crodwcapital.at nicht nur gute Renditen in Aussicht gestellt. Ab einem Investment von 500 können Crowd-Investoren bei den Rennen im Fahrerlager des Teams dabei sein, wer 2.500 Euro investiert, sogar als Beifahrer von Manfed Stohl im rally-e-Renner Platz nehmen.
Die Leistung spricht für sich
Der von Andreas Schenner und Stohl Racing konzipierte Prototyp rally-e basiert auf einem Peugeot 207 S 2000. Die technischen Daten sprechen für sich: Zwei Elektromotoren treiben die Achsen mit rund 400 kW (544 PS) an. Die extrem hohe Energiedichte der Akkus basiert auf einer neuartigen chemischen Zusammensetzung in den Lithium-Zellen. Das Drehmoment von beeindruckenden 880 Nm steht von Beginn an zur Verfügung und beschleunigt den Wagen in knapp drei Sekunden auf Tempo 100 – obwohl er mit einem Gewicht von 1.500 Kilogramm rund 10 Prozent schwerer ist als die derzeitigen Spitzenautos. Das r2-ress Batteriesystem (Rallye & Racing Recoverable Energy Storage Systems) hat Schenner im EU-Forschungsprojekt Speed for SMEs entwickelt.
Mobiles Ladesystem ermöglicht Renneinsatz
Bei rennmäßiger Belastung hält ein Batteriesatz rund 30 Kilometer durch. „Das reicht für jede Sonderprüfung“, sagt Schenner. Die Batteriesätze können dank eines mobilen Batterie-Ladesystems zwischen den Sonderprüfungen in wenigen Minuten gewechselt werden.
Wagen wird gedrosselt, um Gegner nicht zu zermürben
Im Sommer 2015 soll Pilot Manfred Stohl, Rallye-Weltmeister des Jahres 2000, mit dem rally-e in die österreichische Staatsmeisterschaft einsteigen. Mit dem Verband sind die Modalitäten geregelt. „Die leistungsmäßige Überlegenheit von rally-e gegenüber herkömmlichen Autos ist uns bewusst“, sagt Schenner. „Darum werden wir das Auto in Abstimmung mit der Motorsportkommission OSK ungefähr auf die Leistung der besten Benziner drosseln. Wir wollen auf Augenhöhe mitfahren, nicht die Konkurrenz zermürben.“
Nationale Meisterschaft ist nur der Beginn
Für Rallye-Pilot Manfred Stohl ist der Durchbruch der E-Racer nur eine Frage der Zeit: „Es ist die zweite Revolution im Rallye-Sport, 1981 war es der Allrad-Antrieb, heute ist es der Elektroantrieb.“ Längst gibt es auch mit der internationalen Motorsportbehörde FIA Gespräche. Die Pläne für eine eigene Klasse für Elektro-Racer seien dort jedenfalls sehr weit gediehen, weiß der Insider Stohl.
Businessplan: 60 Systeme pro Jahr ab 2020
Den Umbau herkömmlicher Rally-Autos zu E-Racern und die Ausstattung mit dem r2-ress-System werden Stohl Racing und Schenner gemeinsam in Angriff nehmen. Heuer sollen bis zu fünf Systeme verkauft werden, in fünf Jahren sollen es bereits 60 sein.
Schenner ist Experte für Elektro-Mobilität
Der Techniker Schenner beschäftigt sich mit seinem Unternehmen ego-drive schon seit Jahren mit der Entwicklung innovativer Konzepte für die Elektromobilität. Schenner ist überzeugt, dass Fahrzeuge mit Elektroantrieb für Disziplinen wie Rally, Rally-Cross und Hill Climb prädestiniert sind. „Die volle Leistung steht vom ersten Antippen des Gaspedals zur Verfügung“, sagt Schenner, der in den 80-er Jahren selbst im Rallye-Sport aktiv war.
Quelle: Autosport
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